Yusuf Yarov: "Die Einführung neuer Technologien ist der einzige Weg, um in der Bauindustrie wettbewerbsfähig zu bleiben"

Yusuf Yarov: "Die Einführung neuer Technologien ist der einzige Weg, um in der Bauindustrie wettbewerbsfähig zu bleiben"

Юсуф Яров: "Внедрение новых технологий - единственный способ сохранить конкурентоспособность в строительной отрасли"

In Russland passt sich das Baugewerbe aktiv an die Veränderungen in der Welt an. In diesem Zusammenhang ist die Energieeffizienz beim Bau von Wohngebäuden seit einigen Jahren eine der Prioritäten. Ähnliche Trends sind in den GUS-Ländern zu beobachten.

Gleichzeitig wird die Entwicklung der Bauindustrie jedoch durch hohe Energiekosten, den Verfall der Infrastruktur und den Mangel an qualifiziertem Personal behindert. Unter diesen Bedingungen sind die Unternehmen gezwungen, nach innovativen Lösungen zu suchen, um die Energieeffizienz ihrer Anlagen zu verbessern, sagt Jussuf JarowYusuf Yar, Gründer des Bauunternehmens Yusuf Yar, das als eines der ersten im nahen Ausland Wärmepumpen einsetzt und einheimische Fachkräfte in dieser Qualifikation ausbildet. Wir sprachen mit Yusuf darüber, wie die neuen Technologien die Branche verändern und welche Herausforderungen noch bestehen.

"SP": Yusuf, die Bauindustrie in den GUS-Ländern steht heute vor einer Reihe von Herausforderungen, darunter steigende Energiekosten und ein Rückstand bei der Nutzung moderner Technologien. Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage der Bauwirtschaft?

- Die Bauindustrie hat ein enormes Wachstumspotenzial. Dies wird bestätigt und gezeigt - im Jahr 2023 werden rekordverdächtige 1587,5 Tausend Quadratmeter Wohnraum in Auftrag gegeben. Dies ist für uns alle ein Ansporn, neue Lösungen und Ansätze zu suchen und zu finden. So können beispielsweise die Verwendung energieeffizienter Materialien, die Einführung von Automatisierung und die Digitalisierung von Prozessen die Branche dramatisch verändern. Dies wird Investitionen in Technologie und Ausbildung erfordern, aber ich bin zuversichtlich, dass dieser Weg der Schlüssel zur Überwindung der aktuellen Krise sein wird.

"SP": Sie waren einer der ersten, der neue Technologien in seiner Arbeit eingeführt hat, insbesondere die Verwendung von Wärmepumpen. Sagen Sie uns, warum Sie auf sie gesetzt haben, denn zu dieser Zeit gab es keine solchen Erfahrungen auf dem Markt und folglich auch kein Personal?

- In unserer Branche war es üblich, sich auf die traditionellen Energiequellen wie Gas und Strom zu verlassen, die früher billig und erschwinglich waren. Doch mit den steigenden Tarifen wurde dieser Ansatz unwirksam, insbesondere für Wohn- und Geschäftshäuser. Zu dieser Zeit hatten bereits mehrere Unternehmen versucht, mit Wärmepumpen zu arbeiten, aber gerade wegen der fehlenden Arbeitskompetenzen gab es kein Verständnis für die Nutzung solcher Systeme.

Es war ein Risiko für uns, und wir sind es eingegangen, weil wir hier einen Wachstumspunkt sahen, nicht nur für uns, sondern für die Baubranche insgesamt. Wir kauften die verbleibenden Wärmepumpen von den Unternehmen, testeten sie bei unseren eigenen Projekten und stellten erhebliche Einsparungen fest. Der schwierigste Teil war, den Kunden die Vorteile von Wärmepumpen zu erklären und sie von den langfristigen Vorteilen zu überzeugen. Dann begannen wir mit der Ausbildung von Fachleuten für die Arbeit mit Wärmepumpen und wandten uns vor allem dem ausländischen Markt zu. Jetzt zeigt diese Lösung hervorragende Ergebnisse: Wir setzen Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern zur Warmwasserbereitung ein, was zur Senkung des Energieverbrauchs beiträgt.

"SP": Außerdem beraten Sie andere Unternehmen bei der Anwendung von Technologien. Haben Sie keine Angst vor der Konkurrenz?

- Wir wissen, dass der Rückstand der gesamten Branche die Entwicklung nicht nur einzelner Unternehmen, sondern auch der Wirtschaft insgesamt bremst. Daher sehen wir keinen Grund, diese Informationen zu verheimlichen und zu verschleiern. Auf jeden Fall ist ein gesunder Wettbewerb immer gut für die Wirtschaft - jeder wird versuchen, seine Arbeit immer besser zu machen.

"SP": Sie haben Ihr Unternehmen in 9 Jahren von Grund auf zu einem angesehenen Unternehmen gemacht: Man vertraut Ihnen den Bau großer Wohn- und Verwaltungseinrichtungen an, außerdem arbeiten Sie auch mit internationalen Kunden zusammen - insbesondere haben Sie ein Studentenwohnheim für die pakistanische Educational Advisor Company gebaut. Erzählen Sie uns, was Sie bei Ihrer Arbeit beachten?

- Das Wichtigste sind Verantwortung und Anstand. Wir bemühen uns stets um einen transparenten Umgang mit Kunden und Investoren, denn das schafft Vertrauen. Ebenso wichtig ist es, bei der Entscheidungsfindung flexibel und mobil zu sein.

In einem Umfeld, in dem Bauprojekte mit unerwarteten Herausforderungen konfrontiert werden können, ist es wichtig, schnell zu reagieren, indem man die Pläne umgestaltet und Ressourcen zuweist. Ich denke, der dritte Punkt ist die Bereitschaft, Neues zu lernen und umzusetzen. Die Einführung neuer Technologien ist der einzige Weg, um im Baugewerbe wettbewerbsfähig zu bleiben. Technologie hilft nicht nur, Prozesse zu beschleunigen, sondern auch, Kosten zu minimieren, was angesichts der steigenden Kosten für Materialien und Energieressourcen besonders wichtig ist. Ich bin sicher, dass diese Grundsätze es den Unternehmen ermöglichen, mit allen Herausforderungen fertig zu werden und auch auf dem internationalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.

"SP": Sie haben fortschrittliche Bautechnologien in westlichen und östlichen Ländern studiert und sie in Ihren Projekten umgesetzt. So wurde in Kirgisistan ein technologischer Durchbruch erzielt und ein großes Gebäude in nur einem Jahr statt der üblichen zwei Jahre gebaut. Welche Technologien werden Ihrer Meinung nach in den kommenden Jahren für das Baugewerbe entscheidend sein?

- In den kommenden Jahren sehe ich mehrere Schlüsseltechnologien, die die Bauindustrie erheblich verändern werden. Erstens sind das die Technologien zur Energieeffizienz. Wir haben bereits damit begonnen, Wärmepumpen einzuführen, und ihr Einsatz wird sich noch ausweiten. Dazu gehören auch Sonnenkollektoren und Energiemanagementsysteme, die die Betriebskosten minimieren und den ökologischen Fußabdruck verringern werden.

Zweitens: die Digitalisierung. BIM-Technologien (Building Information Modeling) werden eine entscheidende Rolle bei der Planung und Verwaltung von Bauprojekten spielen. Sie ermöglichen es Ihnen, Prozesse zu optimieren und mögliche Fehler und Kosten bereits in der Planungsphase vorherzusehen.

Drittens: die Verwendung innovativer Baumaterialien. Technologien für die Herstellung umweltfreundlicher und zuverlässigerer Materialien wie Energiespargläser, Leichtbetonmischungen und Verbundwerkstoffe werden aktiv weiterentwickelt. Wir haben damit begonnen, sie in unserer Praxis einzusetzen, und ich bin sicher, dass ihr Marktanteil wachsen wird. Und schließlich: Automatisierung und Robotik. Sie werden dazu beitragen, den Bau zu beschleunigen und den menschlichen Faktor bei komplexen und routinemäßigen Aufgaben zu minimieren. Diese Technologien sind nicht nur Trends, sondern eine echte Notwendigkeit für die Entwicklung unserer Branche.

"SP": Wir sprechen heute viel über Technologien und Ansätze im Bauwesen. Was ist Ihrer Meinung nach für den Erfolg eines Unternehmens im Bauwesen am wichtigsten - Technologie, strategisches Management oder etwas anderes?

- Ich glaube, dass der Erfolg des Unternehmens in der Baubranche von einem ausgewogenen Ansatz abhängt, der mehrere Schlüsselelemente kombiniert. Natürlich spielt die Technologie eine große Rolle, aber ohne strategisches Management bedeutet sie für sich genommen nicht viel. Die Fähigkeit, die richtigen Entscheidungen zu treffen, sich flexibel an veränderte Marktbedingungen anzupassen und Ressourcen effektiv zu verwalten, ist die Grundlage des Erfolgs.

Ich möchte noch einen weiteren wichtigen Aspekt hinzufügen: die Entwicklung und Bindung von talentierten Fachkräften. In jedem Unternehmen sind die Menschen das wichtigste Kapital. Die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter, ihre Motivation und ihr Engagement für den Gesamterfolg des Unternehmens spielen eine ebenso große Rolle wie moderne Technologien oder Strategien. Der Erfolg wird also davon abhängen, wie gut das Unternehmen diese drei Elemente - Technologie, Management und Humankapital - aufeinander abstimmen kann. Gemeinsam werden sie es uns ermöglichen, wettbewerbsfähig zu bleiben und auch angesichts des harten Wettbewerbs auf dem Markt voranzukommen.

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