Die Pilz- und Beerensammelsaison ist bereits eröffnet, und die Stimmen der Liebhaber der Gaben der Natur sind in den Wäldern immer häufiger zu hören. Die meisten von uns halten das Wandern im Wald in unseren Breitengraden für absolut sicher, aber die unerbittlichen Statistiken stimmen damit nicht überein. Jedes Jahr geraten Hunderte von Menschen bei Pilzwanderungen oder einfach nur bei Spaziergängen im Wald in tödliche Situationen.
Seit Urzeiten versorgt der Wald die Menschen mit Nahrung, Unterkunft und Kleidung. Trotzdem ist er immer eine Quelle vieler Gefahren geblieben, die unsere Vorfahren nie vergessen haben.
Die Verstädterung der modernen Gesellschaft hat dazu geführt, dass die Menschen den Wald nicht mehr mit Respekt behandeln und die mit ihm verbundenen Gefahren nicht mehr ernst nehmen. Daher tötet der Wald weiter und seine Opfer sind nicht nur versehentlich verlorene Kinder, sondern auch gut ausgerüstete erwachsene Reisende.
Jeder Wald birgt Hunderte von Gefahren, aber wir haben nur die ausgewählt, die besonders wahrscheinlich sind.
1. Die Person
Es ist nicht verwunderlich, dass die größte Gefahr im Wald vom Menschen ausgeht. Gehen Sie nicht davon aus, dass Ihnen auf dem Weg durch das Dickicht nur eine freundliche alte Dame aus einem Märchen, ein fröhlicher Tourist mit einer Gitarre oder ein edler Holzfäller begegnen kann. Die schrecklichsten Wahnsinnigen der Geschichte agierten bevorzugt in Waldgürteln und großen Parks.
Als Beispiel können Alexander Pichushkins Bitsevsky-Monster und Andrei Chikatilos Kannibale angeführt werden. Letzterer gab sich übrigens gekonnt als Pilzsammler aus und täuschte damit nicht nur seine Opfer, sondern auch die Polizei. Deshalb sollte man jeder Person, der man im Wald begegnet, mit größtmöglicher Vorsicht begegnen und besser nur in Begleitung in die Natur gehen.
2. Zecken
Von allen wilden Bewohnern des Waldes freuen sich nur Mücken und Zecken aufrichtig über den Menschen. Wenn fliegende Insekten ein unvermeidliches, aber nicht allzu gefährliches Übel sind, dann ist es besser, nicht von Pilzsammlern in die breite Umarmung einer Zecke zu geraten.
Im Sommer kann man in den Wäldern ausnahmslos aller Regionen des Landes auf Zecken treffen. Diese Arthropoden sind Überträger von Borreliose, Tularämie, Rickettsiose, Lyme-Borreliose, humaner granulozytärer Anaplasmose, Ku-Fieber und anderen "Köstlichkeiten". Trotz der Erfolge der modernen Medizin können einige Krankheiten, wie die Enzephalitis, tödlich verlaufen.
Wenn man in den Wald geht, sollte man Kleidung aus dicken Stoffen mit elastischen Bündchen tragen. Außerdem ist es wichtig, sich gegenseitig systematisch auf Zecken zu untersuchen, und wenn sie gefunden werden, die Zecke ordnungsgemäß zu entfernen und einen Arzt aufzusuchen.
3. Pilze
Für Fans der "stillen Jagd" sind die Pilze selbst die gefährlichsten. Wenn man in den Wald geht, ist es besser, sich mit einem guten Nachschlagewerk über essbare und giftige Pilze einzudecken. Aber auch das bietet keine vollständige Sicherheitsgarantie. In diesem Zusammenhang kann es ratsam sein, Pilze, deren Genießbarkeit fraglich ist, nicht mitzunehmen oder sie zumindest erfahrenen Pilzsammlern zu zeigen, bevor man sie isst.
Es sei auch daran erinnert, dass selbst Steinpilze eine Gefahr für den Menschen darstellen können, wenn sie in der Nähe der Stadtgrenzen oder in der Nähe von Großbetrieben aufwachsen. Sie können Schwermetalle und giftige Salze in Konzentrationen anreichern, die für den Körper gefährlich sind.
4. Wundstarrkrampf
Jede Verletzung der Haut im Wald stellt eine ernste Gefahr für den Menschen dar, da die Gefahr einer Infektion der Wunde sehr groß ist. Unangefochtener Rekordhalter bei der Zahl der Opfer ist der Tetanusbazillus, der durch Tierbisse und Stichwunden in den Körper gelangt. Diese Infektion bevorzugt ein anaerobes, d.h. luftloses Milieu.
Die Sterblichkeitsrate bei dieser Krankheit beträgt 17-25%, selbst wenn Tetanus im frühesten Stadium erkannt wurde. Diese ernste Gefahr kann vermieden werden, wenn man vorsichtig ist und nach Stichverletzungen in der Natur rechtzeitig einen Arzt aufsucht, um sich impfen zu lassen.
5. Schlangen
Von allen Reptilien in unseren Breitengraden sind die Schlangen die gefährlichsten für Waldbesucher. Diese Vertreter der Fauna scheuen den Menschen, aber aufgrund ihrer Unsichtbarkeit ist ein zufälliger Kontakt immer möglich. Die gefährlichsten Giftschlangen in unserem Gebiet sind die Vipern, die durch mehrere Arten vertreten sind.
Es sei darauf hingewiesen, dass der Biss einer Viper für einen Erwachsenen nicht so schrecklich ist, wie er normalerweise in Filmen gezeigt wird, aber seine Folgen können noch mehrere Monate nach dem unangenehmen Vorfall spürbar sein. Bei einem Schlangenbiss ist es notwendig, dem Opfer die übliche Erste Hilfe zukommen zu lassen und für eine schnelle Einlieferung in eine medizinische Einrichtung zu sorgen.
6. Tollwut
In modernen Städten ist die Chance, auf ein tollwütiges Tier zu treffen, zwar gegeben, aber relativ gering. Eine andere Sache ist das Land und vor allem das Waldgebiet - diese Orte machen den Löwenanteil aller Fälle von Angriffen durch kranke Tiere auf Menschen aus.
Die Sterblichkeitsrate bei Tollwut liegt bei fast 100%, daher ist es notwendig, sich spätestens einen Tag später impfen zu lassen, wenn ein Tier gebissen wurde. Es ist zu bedenken, dass tollwütige Tiere ihr Angstgefühl verlieren und sich selbst einem Menschen nähern. Deshalb muss man im Wald alle "freundlichen" Säugetiere meiden, angefangen bei Igeln und Eichhörnchen bis hin zu Füchsen und Wölfen.
7. Giftige Pflanzen
Im Wald ist es strengstens untersagt, fremde Früchte, Knollen, Blüten und andere Pflanzenteile zu essen oder gar aufzuheben.
Die leckeren Beeren können sich als tödliches Krähenauge" oder Wolfsbeere" entpuppen, und die saftigen Stängel und Blätter sind Triebe des Riesenbärenklaus.
8. Hunger, Durst und Kälte
Es mag seltsam klingen, aber wer sich im Wald verirrt, hat immer ein höheres Risiko, an Hunger, Dehydrierung oder Unterkühlung zu sterben als an Angriffen wilder Tiere oder an Naturkatastrophen. Viele unerfahrene Touristen glauben, dass das Essen im Wald direkt unter ihren Füßen liegt und dass Tausende von Bäumen in der Umgebung garantiert Brennstoff für ein Lagerfeuer liefern.
Diese Aussagen sind nur für erfahrene Reisende relevant, die wissen, wie man unter extremen Bedingungen ohne Nahrung, Wasser und warme Kleidung überlebt. Die meisten Todesfälle im Wald sind darauf zurückzuführen, dass eine Person nicht mit den Grundregeln des Überlebens in der Wildnis vertraut ist.
9. Ertrinken
An einem heißen Sommertag kann das Schwimmen in einem malerischen Waldsee oder Fluss unglaublich verlockend erscheinen. Doch Waldstauseen bergen viele Gefahren, die selbst für erfahrene Schwimmer bedrohlich sind. Ein See kann einen sumpfigen Grund haben und sich im wahrsten Sinne des Wortes als bodenlos erweisen. Auch in Waldflüssen gibt es oft tiefe Tümpel, und unter der Wassersäule lauern Baumstümpfe und dichtes Gestrüpp von Wasserpflanzen auf Taucher.
Seichte Flüsse mit felsigem Grund und starker Strömung sind noch gefährlicher. Vom Ufer aus ist es schwierig, die Kraft des Wassers einzuschätzen. Beim Versuch, den Fluss zu durchqueren, besteht daher die Gefahr, von der Strömung mitgerissen zu werden und gegen Felsen zu prallen.
10. Waldbrände
Ein Brand ist eine schreckliche Katastrophe, die nicht nur Menschen, sondern auch alle Waldbewohner bedroht. Bei trockenem, windigem Wetter breiten sich die Flammen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h aus und es ist fast unmöglich, ihnen zu entkommen.
Wenn Sie sich in einem Waldbrandgebiet befinden, empfiehlt es sich, so schnell wie möglich einen Stausee, eine Straße oder eine Lichtung zu suchen. Es ist notwendig, sich senkrecht zur Ausbreitungslinie des Feuers zu bewegen, wenn möglich gegen den Wind.