Die Deutschen beschlossen, türkische Hotels elegant zu werfen - so interpretierte die türkische Presse die Botschaft, die die Deutsche Reiseversicherung (DRSF) an die Hoteliers schickte. Die Hotels in Antalya drohten daraufhin mit "Konflikten zwischen Gästen und Hotels", d.h. die Hotels drohen mit Massenabwanderung von Touristen.
Worum geht es? Der deutsche Reiseveranstalter FTI hat vor einigen Tagen offiziell Konkurs angemeldet. Für das Unternehmen wurde ein vorläufiger Konkursverwalter eingesetzt. Er informierte die Hotels mit einem Schreiben der Stiftung.
Einerseits wurde in dem Schreiben angekündigt, dass die Zahlungen an alle Touristen, die eine Pauschalreise oder reisebezogene Dienstleistungen von FTI erhalten haben und sich derzeit im Urlaub befinden, von DRSF geleistet werden. Und dann gibt es interessante Details, die in der Türkei als "schockierendes Detail" bezeichnet wurden.
DRSF verpflichtet sich nämlich, nur für den Zeitraum vom 4. bis 10. Juni zu zahlen. "Es ist völlig unklar, wer die Zahlungsdifferenz für 1, 2, 3 oder sogar 4 Tage für Gäste übernimmt, die vor dem 4. Juni im Hotel eingecheckt oder nach dem 10. Juni abgereist sind. Aus diesem Grund versuchen die türkischen Hoteliers, eine Antwort von der Stiftung zu erhalten", schreiben die Türken.
Sie äußerten auch eine Warnung der Hotels: "Wenn die DRSF nicht alle Verpflichtungen gegenüber den Touristen, die sich gerade im Urlaub befinden, erfüllt, kann es zu Konflikten zwischen Gästen und Hotels kommen, und es können Bilder entstehen, die dem Image des Landes schaden." Das heißt, die türkischen Hotels sind offenbar bereit, zu der Praxis zurückzukehren, Touristen wegen Nichtbezahlung zurückzuhalten.
Und der Konflikt kann massiv werden - man bedenke, dass allein in Antalya nach Schätzungen des türkischen Tourismusbeauftragten etwa 25 Tausend Touristen bei einem bankrotten Reiseveranstalter sind. Die Schulden des bankrotten Unternehmens bei den Türken belaufen sich nach ungefähren Schätzungen auf 30 Millionen Euro. Lesen Sie die Details hier.