Alla Shinkevich, Generaldirektorin der Immobilienagentur Nevsky Prostor, teilte ihre Meinung darüber mit, was in naher Zukunft vom russischen Neubaumarkt zu erwarten ist und warum die Preise nicht um 40% fallen sollten.
- Die Preise für Neubauten begannen vor einigen Jahren zu steigen, was sowohl auf einen Anstieg der Baukosten als auch auf eine Zunahme der Nachfrage nach Wohnraum zurückzuführen ist. In den letzten Jahren haben wir einen stetigen Preisanstieg von etwa 15% jährlich erlebt. Dies ist auf einen Anstieg der Kosten für Baumaterialien und Dienstleistungen zurückzuführen. Aber wie jeder andere Markt hat auch der Neubaumarkt seine Eigenheiten und Anpassungen.
Gleichzeitig mit dem Anstieg der Preise für Neubauten kam es zu einer Zunahme des Bauvolumens. Wohnkomplexe schossen wie Pilze aus dem Boden, vor allem in den Großstädten. Das Ausmaß der Bautätigkeit war jedoch nicht immer proportional zur Nachfrage, was zu einem vorübergehenden Überangebot führte. Dennoch führte dies nicht zu einem ernsthaften Preisverfall.
In den letzten Monaten haben wir einen leichten Rückgang der Preise für Neubauten festgestellt. Dabei handelt es sich nicht um einen starken Rückgang, sondern eher um eine kleine Korrektur, die durch einen Rückgang der Kaufkraft und die Streichung der staatlichen Unterstützung verursacht wird. Inzwischen ist der Primärmarkt um 5% gesunken, was unter den derzeitigen Bedingungen den maximal möglichen Rückgang darstellt. Der Sekundärmarkt hat sich ebenfalls geringfügig verändert, aber es gibt kein signifikantes Wachstum, da die Preise ihren Höchststand erreicht haben.
Im Moment gibt es keine Voraussetzungen für einen starken Rückgang der Preise für neue Gebäude. Einigen zufolge ist es nicht notwendig, über einen Preisrückgang von 40% im Laufe des Jahres zu sprechen. Ja, es kann eine leichte Preissenkung geben, aber nicht mehr als 5%. Die Baustoffe verteuern sich weiter, auch die Dienstleistungen werden teurer, so dass die Preise für Neubauten nicht wesentlich sinken werden. Bestenfalls können wir mit einer Stagnation oder einem leichten Rückgang rechnen.
Um die Nachfrage aufrechtzuerhalten, bieten Bauträger und Banken verschiedene Sonderkonditionen an. Ein Beispiel dafür ist eine Tranchenhypothek, bei der das Darlehen in Raten vergeben wird, wodurch die monatlichen Zahlungen in den ersten Jahren reduziert werden können. Viele Käufer entscheiden sich für diese Option in der Hoffnung auf niedrigere Raten in der Zukunft und die Möglichkeit der Refinanzierung. Häufig werden auch zinslose Raten und subventionierte Hypotheken angeboten, was dazu beiträgt, die Nachfrage nach neuen Gebäuden aufrechtzuerhalten.
Die Prognosen für die zweite Jahreshälfte und das nächste Jahr sind nach wie vor recht zurückhaltend. Wir erwarten, dass die Preise für Neubauten stagnieren oder leicht sinken werden. Die Nachfrage könnte zurückgehen, was auf den allgemeinen wirtschaftlichen Hintergrund und einen Rückgang der Kaufkraft zurückzuführen ist. Mit einem starken Einbruch der Preise ist jedoch nicht zu rechnen. Höchstwahrscheinlich wird der Markt weiterhin ein Gleichgewicht durch Sonderangebote und Anpassungen suchen.
Wir können also sagen, dass sich der Markt für Neubauten in naher Zukunft in einem Zustand der Erwartung und Anpassung an neue Bedingungen befinden wird. Die Preise können angepasst werden, aber es wird keinen starken Einbruch geben. Es ist wichtig, die neuen Angebote von Bauträgern und Banken im Auge zu behalten, die den Käufern helfen werden, das Interesse an neuen Gebäuden aufrechtzuerhalten.
Источник: www.bsn.ru