Weltweit gibt es etwa 1.500 potenziell aktive Vulkane, die sich in einer Vielzahl von Ländern befinden. Von diesen aktiven Vulkanen sind mindestens einige Dutzend die gefährlichsten. Wir haben uns mit dem Thema befasst und berichten über die bekanntesten aktiven Vulkane, erklären, wie Wissenschaftler sie überwachen, und finden heraus, welche Auswirkungen Vulkane auf unser Leben und die Natur um uns herum haben.
Länder mit der größten Anzahl aktiver Vulkane
Ein aktiver Vulkan ist ein Vulkan, der in den letzten 10.000 Jahren (Holozän) ausgebrochen ist oder gegenwärtig Anzeichen vulkanischer Aktivität zeigt.
Der Grad der Gefährdung durch einen Vulkan wird durch Faktoren wie folgende bestimmt:
- Nähe zu bewohnten Gebieten
- Geschichte und Häufigkeit von Ausbrüchen
- Merkmale von Ausbrüchen (Art, Stärke, Dauer)
- Die Wahrscheinlichkeit katastrophaler Ereignisse (Lahare, pyroklastische Ströme).
- Geologische Merkmale des Gebiets.
Die meisten aktiven Vulkane konzentrieren sich auf mehrere Hauptvulkangürtel:
- Pazifischer Feuerring: Umfasst die Küste des Pazifischen Ozeans, einschließlich der Westküste Amerikas, der Ostküste Asiens und der Inselbögen im Pazifischen Ozean.
- Mittelmeer-Himalaya-Gürtel: Er erstreckt sich vom Mittelmeer über den Nahen Osten bis nach Indonesien.
- Mittelatlantischer Rücken: ein Unterwassergebirgssystem im Atlantischen Ozean mit mehreren Oberflächenvulkanen (z. B. in Island).
Länder mit der größten Anzahl aktiver Vulkane:
- Indonesien: etwa 129 aktive Vulkane.
- Japan: etwa 110 aktive Vulkane.
- USA: 169 aktive Vulkane (einschließlich Alaska und Hawaii).
- Russland: Es gibt etwa 160 aktive Vulkane (die meisten auf Kamtschatka und den Kurilen).
- Chile: etwa 90 aktive Vulkane.
Aktive Vulkane sind ungleichmäßig über die Oberfläche der Erde verteilt. Die meisten von ihnen konzentrieren sich entlang der Grenzen tektonischer Platten, wo es zu Subduktions- oder Divergenzprozessen kommt. Es gibt jedoch auch Vulkane, die sich im Inneren der Platten befinden, wie die hawaiianischen Vulkane, die über den heißen Stellen des Erdmantels entstanden sind.
Die 5 gefährlichsten Vulkane der Welt
Vesuv, Italien
Italien hat nicht nur den Ätna, den wir bereits erwähnt haben, sondern auch den berüchtigten Vesuv. Der Vesuv ging in die Geschichte ein, als er im Jahr 79 n. Chr. die antiken römischen Städte Pompeji und Herculaneum unter Asche- und Lavaschichten begrub.
Standort: Golf von Neapel, Italien.
Art: Stratovulkan.
Letzte Eruption: März 1944
Wer ist gefährdet? 3 Millionen Menschen leben in der Nähe des Vulkans.
Überwachung: Wissenschaftler des Vesuv-Observatoriums überwachen die Aktivität des Vulkans genau, um sich auf künftige Ausbrüche vorzubereiten und mögliche menschliche Opfer zu minimieren.
Rainier (Mount Rainier), USA
Der Mount Rainier ist ein Stratovulkan, der an seinen Hängen große Mengen an Gletschereis enthält, was ihn sehr anfällig für Lahare (tödliche Schlammlawinen vulkanischen Ursprungs) macht.
Standort: Bundesstaat Washington, USA.
Art: Stratovulkan.
Wer ist gefährdet: Der Vulkan bedroht dicht besiedelte Gebiete, einschließlich der Stadt Seattle und ihrer Vororte.
Verantwortlich für die Überwachung: Geologische Untersuchung der Vereinigten Staaten (USGS).
Nyiragongo, Demokratische Republik Kongo
Der größte Lavasee der Welt befindet sich im unbeständigen Stratovulkan Nyiragongo. Die Unvorhersehbarkeit seiner Ausbrüche in Verbindung mit der Nähe der Stadt Goma stellt eine große Gefahr für die örtliche Bevölkerung dar.
Standort: Virunga-Nationalpark, Demokratische Republik Kongo.
Art: Stratovulkan mit Lavasee.
Wer ist gefährdet? Bewohner der nahe gelegenen Stadt Goma.
Überwachung: Es wurden Vulkanüberwachungsnetze eingerichtet und Notfallpläne entwickelt, um eine rechtzeitige Evakuierung zu gewährleisten.
Marapi, Indonesien
Dieser indonesische Stratovulkan hat eine lange Geschichte tödlicher Ausbrüche. Der letzte große Ausbruch fand 2010 statt und forderte Hunderte von Menschenleben.
Standort: Zentral-Java, Indonesien.
Art: Stratovulkan.
Wer ist gefährdet: die nahe gelegenen, dicht besiedelten Gebiete die den Vulkan umgeben.
Überwachung: Die vulkanische Aktivität wird genau überwacht, und zum Schutz der lokalen Bevölkerung gibt es ein gut funktionierendes Frühwarnsystem.
Popocatepetl, Mexiko
Der Mount Popocatepetl befindet sich im Herzen Mexikos und ist ein aktiver Stratovulkan. Seine Eruptionen finden seit 1994 statt.
Standort: Zentralmexiko, in der Nähe von Mexiko-Stadt.
Art: Stratovulkan.
Wer ist gefährdet? Einwohner von Mexiko-Stadt, da sich der Vulkan in der Nähe befindet.
Überwachung: Das Nationale Zentrum für Katastrophenschutz (CENAPRED) überwacht den Vulkan genau und gibt bei Bedarf Warnungen und Evakuierungspläne heraus.
Andere gefährliche Vulkane nach Region
Asien
- Fujiyama (Japan): Das ikonische Symbol Japans, der letzte Ausbruch fand 1707-1708 statt.
- Taal (Philippinen): ein kleiner, aber aktiver Vulkan, der auf einer Insel inmitten eines Sees liegt.
- Krakatoa (Indonesien): Er ist berühmt für den katastrophalen Ausbruch von 1883.
Amerika
- Yellowstone (USA): ein Supervulkan, der möglicherweise eine globale Katastrophe auslösen kann.
- Cotopaxi (Ecuador): einer der höchsten aktiven Vulkane der Welt.
- Galeras (Kolumbien): einer der aktivsten Vulkane Kolumbiens, in der Nähe der Stadt Pasto gelegen.
Europa
- Ätna (Italien): der höchste und einer der aktivsten Vulkane in Europa.
- Hekla (Island): Einer der aktivsten Vulkane Islands, der etwa einmal pro Jahrzehnt ausbricht.
- Santorin (Griechenland): Ein Vulkan auf der griechischen Insel Tyrus, berühmt für einen katastrophalen Ausbruch um 1600 v. Chr.
Afrika
- Kilimandscharo (Tansania): ein erloschener Vulkan, der aber noch als potenziell aktiv gilt.
- Erta Ale (Äthiopien): ein Vulkan mit einem permanenten Lavasee im Krater.
Ozeanien
- Taupo (Neuseeland): Ein Supervulkan, dessen letzter großer Ausbruch vor etwa 1800 Jahren stattfand.
- Yasur (Vanuatu): einer der am besten zugänglichen aktiven Vulkane der Welt.
Methoden zur Überwachung vulkanischer Aktivität
Vulkanologen verwenden verschiedene Methoden, um zu verstehen, was im Inneren eines Vulkans geschieht, und um seinen Ausbruch vorherzusagen. Hier sind die wichtigsten Methoden:
- Seismische Beobachtungen. Rund um den Vulkan sind spezielle Seismographen installiert. Sie registrieren selbst kleinste Erschütterungen im Untergrund, was bedeuten kann, dass sich Magma bewegt und der Vulkan sich auf einen Ausbruch vorbereitet.
- Geodätische Messungen. GPS-Empfänger werden an den Hängen des Vulkans aufgestellt. Sie zeigen, wie sich die Form des Vulkans verändert. Wenn sich der Vulkan "aufbläht", kann dies darauf hindeuten, dass sich im Inneren Magma ansammelt.
- Gasanalyse. Die Wissenschaftler prüfen, welche Gase in welcher Menge aus dem Vulkan austreten. Veränderungen in ihrer Zusammensetzung können ein Zeichen für einen bevorstehenden Ausbruch sein.
- Beobachtung aus dem Weltraum. Satelliten helfen bei der Überwachung von Vulkanen aus der Erdumlaufbahn. Sie können feststellen, wenn sich ein Vulkan erhitzt oder seine Form verändert.
- Messung der Schwerkraft. Mit speziellen Instrumenten können kleine Veränderungen der Schwerkraft rund um den Vulkan festgestellt werden. Dies hilft zu verstehen, wie sich das Magma im Inneren bewegt.
- Sichtprüfung. Wissenschaftler inspizieren den Vulkan regelmäßig und suchen nach neuen Rissen oder anderen Veränderungen. Manchmal verwenden sie Kameras zur ständigen Überwachung.
- Der Einsatz von Drohnen. Unbemannte Luftfahrzeuge helfen bei der Erkundung des Vulkans aus der Luft, insbesondere an gefährlichen Stellen.
- Hydrologische und hydrochemische Untersuchungen. Veränderungen der Temperatur oder der Zusammensetzung des Grundwassers in der Umgebung eines Vulkans können ebenfalls auf dessen Aktivität hinweisen.
Alle diese Methoden werden zusammen eingesetzt. Die Wissenschaftler sammeln Informationen aus verschiedenen Quellen und analysieren sie mit Hilfe von Computern. Dies hilft ihnen, besser zu verstehen, was im Inneren des Vulkans vor sich geht, und sie rechtzeitig vor der Gefahr zu warnen.
Häufig gestellte Fragen über Vulkane
Wie viele aktive Vulkane gibt es auf der Welt?
Weltweit gibt es etwa 1.500 potenziell aktive Vulkane.
Was gilt als aktiver Vulkan?
Ein aktiver Vulkan ist ein Vulkan, der in den letzten 10.000 Jahren (Holozän) ausgebrochen ist oder gegenwärtig Anzeichen vulkanischer Aktivität zeigt.
In welchen Ländern gibt es die größte Anzahl aktiver Vulkane?
Zu den Ländern mit der größten Anzahl aktiver Vulkane gehören Indonesien, Japan, die USA, Russland und Chile.
Welcher Vulkan gilt als der gefährlichste Vulkan der Welt?
Es ist unmöglich, den gefährlichsten Vulkan eindeutig zu benennen, da der Grad der Gefahr von vielen Faktoren abhängt. Der Vesuv in Italien, der Merapi in Indonesien und der Popocatepetl in Mexiko werden jedoch oft als die gefährlichsten Vulkane genannt.
Welche Auswirkungen haben Vulkane auf das Klima?
Vulkane können das Klima beeinflussen, indem sie Treibhausgase und Aerosole in die Atmosphäre freisetzen. Große Eruptionen können zu einer vorübergehenden globalen Abkühlung führen.
Können Vulkane nützlich sein?
Ja, Vulkane können nützlich sein. Sie schaffen fruchtbare Böden, sind eine Quelle für geothermische Energie und wertvolle Mineralien und ziehen Touristen an.
Welche Sicherheitsmaßnahmen werden in Gebieten mit aktiven Vulkanen getroffen?
Zu den Sicherheitsmaßnahmen gehören die Einrichtung von Frühwarnsystemen, die Entwicklung von Evakuierungsplänen, Aufklärungsprogramme für die Öffentlichkeit und die Festlegung von Bauvorschriften für vulkanische Gebiete.
Gibt es Unterwasservulkane?
Ja, die meisten Vulkane auf der Erde befinden sich tatsächlich unter Wasser, meist in den Ozeanen.
Wie lange kann ein Vulkanausbruch dauern?
Die Dauer von Ausbrüchen kann sehr unterschiedlich sein - von wenigen Minuten bis zu mehreren Jahren. Der Kilauea-Vulkan auf Hawaii beispielsweise brach von 1983 bis 2018 fast ununterbrochen aus.
Gibt es Vulkane auf anderen Planeten?
Ja, auf mehreren Planeten und Monden unseres Sonnensystems wurden Vulkane gefunden, darunter Mars, Venus und der Jupitermond Io.
Autor
Julija Janukowitsch Chefredakteur
Ich bin verantwortlich für die Arbeit der Redaktion. Ich schreibe Experteninterviews und Leitfäden.